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  • imported_mirc antwortete zum Thema RC: Die Geschichte der Menschheit im Forum Hilfe & Support vor 15 Jahren

    Der folgende Text ist Teil einer Artikelserie die das komplette 3. Kapitel des RiftRoamers Regelwerkes wiedergibt und etwas Feinschliff und Modernisierung vertragen könnte.

    Die Zweite Expansion
    Zwischen den Jahren 2125 und 2300 fand die Zweite Expansion der Menschheit unter den Sternen statt. Die Kolonien in dieser Ära hatten eine Stammbesatzung von etwa 2.000 bis 200.000 Kolonisten, die ebenfalls im Kälteschlaf die Reise hinter sich brachten. Diese Schiffe waren bereits mit FTL-Antrieben ausgestattet und um Klassen größer als die in der Ersten Expansion verwendeten OneWay-Ships.
    Das Kolonieschiff war zu dieser Zeit ein spezialisiertes Frachtschiff das in den etwa 25 bis 50 Jahren seiner Dienstzeit ebenso viele Reisen zustande brachte, oft jedoch mehr als 2 Reisen pro Jahr. Mann kann diese Ära mit der Auswandererzeit im Europa des 19. Jahrhunderts vergleichen, damals verließen Million von Menschen Europa mit der Absicht in Amerika ihr Glück zu versuchen. Das größte Schläferschiff dieser Zeit war die Terralloyd Alpha mit 1640m Länge, mehr als 100m Durchmesser, sowie 125.000 Kolonisten Kapazität. Sie verkehrte unter der Flagge der Terralloyd Reederei 84 Jahre lang zwischen Solaris und Altair und brachte in dieser Zeit 32.468.643 Menschen nach Altara. Das Design war so beliebt das 206 solcher Schiffe, die die Form eines Hohlzylinders hatten gebaut wurden und pro Jahr etwas mehr als 55 Million Menschen in die Kolonien transportierten. Die Erdbevölkerung stieg im gleichen Zeitraum allerdings um etwa 180 Mio. pro Jahr.
    Die Erde rief das Solare Imperium aus und forcierte zunächst eine Rekollektion der Schläferkolonien. Im Jahr 2125 waren die meisten dieser Kolonien bereits aus dem Gröbsten heraus, die Nahrungsmittel- und Rohstoffproduktion erzielte gerade Überschüsse und die Siedler konnten endlich die Früchte ihrer Arbeit ernten.
    Die eintreffenden Aufklärerschiffe der Erde, diese waren mittlerweile mit einem Hyperraumantrieb ausgestattet, kamen mit ihrer Forderung, dass die Kolonien dem Solaren Imperium beitreten sollen, gerade recht. Natürlich waren alle Siedler unheimlich begeistert fortan der Erde Tribut zu zahlen und dem terranischen Militär ihrer wehrtauglichen Bürger zur Verfügung zu stellen. Prompt folgten auch die Unabhängigkeitserklärungen der einzelnen Systeme. Zum Beispiel schlossen sich Altair, Vega, Denebola und Lambda Serpentis zu einer Allianz zusammen, um gegen die Machtgelüste von Mutter Erde gewappnet zu sein. Die Four Sectors Alliance  (FSA) wurde ins Leben gerufen.
    Unabhängige Kolonien waren der Solaren Regierung natürlich ein Dorn im Auge. Die Menschheit stand am Anfang des FTL-Zeitalters und man wusste nicht, was einen an den Grenzen des eigenen Wirkungsbereiches erwartete. Ein Pufferzone käme wie gerufen. Die FSA verhinderte genau dies und war damit Grund genug ein Ultimatum zu stellen, in die Dienste des Solaren Imperiums überzutreten.
    Die FSA war die erste, die diese Ultimatum ohne Reaktion verstreichen ließ. Terra besaß nur 2 FTL-Kriegsschiffe zu dieser Zeit, beide in anderen Bereichen des Raumes eingesetzt. Bis die Reaktion auf die Unabhängigkeit Altairs also Terra erreichte war genug Zeit um sich gegen die Antwort zu rüsten. Altara, der fünfte Planet des Altair Systems, besaß zahlreiche Ruinenstädte einer versunkenen Zivilisation. Woher diese Ruinen kamen, wer sie erbaut hatte, oder warum diese Hochkultur vor fast einer halben Million Jahren unterging, konnten die Wissenschaftler zu dieser Zeit nicht erklären, aber die gefundenen Raumschiffwracks und Geräte wurden genauesten Untersuchungen unterzogen.
    Zu der Zeit, als die Kriegsschiffe des Solaren Imperiums Altara erreichten, besaß man bereits die Technologie, mittels Energiefeldern einen wirksamen Schutz gegen von außen auftreffende Energien zu erzielen. Kurzum, die gewaltige Feuerkraft der Kriegsschiffe Solaris und Terra verflog wirkungslos an undurchsichtigen Schutzfeldern, die die Städte am Boden umschlossen. Die folgende Patt-Situation erzwang die Abreise eines der Schiffe zur Neuausrüstung im Heimatdock und wurde von altaranischer Seite kurz darauf clever ausgenutzt. In einem taktisch brillanten Manöver gelang es die Mannschaft des Kriegsschiffes Solaris zu überzeugen einige Unterhändler an Bord zu lassen, die die Solaris in wenigen Stunden in ihre Gewalt brachten. Altair und die FSA waren somit stolze Besitzer eines terranischen FTL-Kriegsschiffes.
    Die folgende Entwicklung und die resultierenden Konflikte aus den ersten Jahren der Zweiten Expansion führte zu einer Zersplitterung des Solaren Imperiums in verschiedene interstellare Kleinstaaten und unabhängige Systeme die sich später in hauptsächlich vier Fraktionen vereinigten, ihrer Bedeutung nach die Solare Föderation, die Free States Alliance, die Territorial League und die Corporate Territories. Zwischen diesen Fraktionen blieb die politische Situation jedoch bis auf weiteres äußerst gespannt.
    Die Besiedlung ferner Sternsysteme erfolgte in dieser Zeit ebenfalls mit gigantischen Kolonieschiffen, in deren Rumpf zehntausende Kolonisten in Cryo-Kapseln transportiert wurden. Neu war nur der verminderte Zeitaufwand von wenigen Monaten für eine Reise zu einem Sternsystem in einer Entfernung von mehr als 20 Lichtjahren. Dies erlaubte natürlich deutlich weiter entfernte Kolonien, bei dennoch verminderten Zeitaufwand während der späteren Versorgung der neuen Kolonien. Mehr als 160 Systeme wurden in dieser Zeit kolonisiert und den meisten gelang es nicht sich aus der Kontrolle der Solaren Föderation zu entwinden. Erstmals erlaubte die Antriebstechnologie dieser Zeit auch Raumschiffe von geringer Größe, die sich noch wirtschaftlich betreiben ließen. Nicht nur die Großkonzerne waren es jetzt, die neue Welten entdecken und neue Kolonien gründen konnten. Auch Privatleute und Kooperationen von Interessengemeinschaften konnten nun interstellare Schiffe erstehen, ausrüsten und Handel treiben. Das Zeitalter der kommerziellen Raumfahrt im großen Stil hatte damit begonnen.
    Die Zweite Expansion wurde begleitet von den dunkelsten Kapiteln menschlicher Kriegsführung. Jede Variante moderner Kriegsführung wurde Ausgeschlachtet: Replikanten, Klone, Cyborgs, Roboter, Biorg, Nanoiden, Viren, etc. Am Ende dieser Auseinandersetzungen waren alle Fraktionen reichlich Ausgelaugt, niemand hatte mehr die Ressourcen und den Geist weitere militärische Konflikte auszutragen. Die FSA, am Ende noch am wenigsten gebeutelt, schlug den anderen Fraktionen ein Bündnis vor, in dem die einzelnen Staaten weitgehend eigenständig blieben, in dem jedoch militärische Konflikte zwischen den Mitgliedstaaten illegalisiert wurden.
    In der Zwischenzeit wurden an verschiedenen Stellen des vom Menschen besiedelten Raumes seltsame Sichtungen registriert. Sämtliche dieser fremdartigen Begegnungen blieben jedoch Geheim. Der Sicherheitsrat des Grand Council und die Regierung der Solaren Föderation machten sich für eine Desinformation der Bevölkerung stark. Man argwöhnte das ein Panik ausbrechen könnte, wenn die Menschheit erführe, dass es „da draußen“ intelligente und möglicherweise höher entwickelte Lebensformen gab. Auf Seiten der FSA geschah die Geheimhaltung der auf der Planetenoberfläche Altaras gefundenen Ruinenkomplexe aus einem ganz anderen Antrieb, nämlich wie oben schon angedeutet zur Sicherung der Position der FSA in Bezug auf Terra und die etwas totalitären politischen Ziele der Heimatwelt. Nahezu alle Sichtungen sind von den Geheimdiensten der einzelnen Fraktionen der USC sorgfältig dokumentiert worden und erlaubten es den Militärs immenses Wissen an noch geheimen Technologien zu erringen, die hauptsächlich von den Daten abgeleitet wurden, die bei der Analyse der gefundenen Schiffswracks und Ruinenstädte angefallen sind.
    Die wichtigste Entdeckung während der Zweiten Expansion jedoch waren mehrere kammartige Strukturen unbekannter Herkunft, die sich häufig über oder unter der Systemebene eines Sonnensystems außerhalb des Schwerkraftbereiches der Sonne. Mehrere solcher Strukturen bildeten in ihrer Mitte eine Passage. Wenn ein Raumschiff sich mit einer bestimmten Geschwindigkeit im Bezug zu seiner Masse durch eine solche Passage bewegte, entstand zwischen den Strukturen ein grün-blauer wirbelnder Strudel, der das Schiff einsog und in einen höheren Raum zog, nicht unähnlich dem Hyperraum, jedoch viel Komplexer und dennoch wahrnehmbar. Die Entdeckung dieser Hyperraum-Tore war eine Sensation, war es doch die erste für den Menschen ohne sein Zutun nutzbare außerirdische Technologie. Über die Jahre entdeckte man 15 solcher Tore, von denen acht miteinander in Verbindung standen, jedoch besonders die von der FSA entdeckte Verbindung zwischen Altair und Terra wurde seitens der Regierung Altaras geheimgehalten. Nicht einmal der Sicherheitsrat der USC erfuhr von diesem einseitigen strategischen Vorteil, den Altara als Rückversicherung behalten wollte.
    Die Forschung an den bekannten Toren erlangte eine immense Bedeutung, denn wenn sich jemand schon die Mühe machte irgendwo in der Galaxis Hyperraumtore zu verteilen, dann musste das ja irgendeinen Grund haben. Man fand nicht viele Gründe. Die Tore waren einfach dort. Lediglich einen Namen hatten sich die Menschen für die Konstrukteure dieser Tore ausgedacht: Builder. Später kam bei den Untersuchungen heraus das die Tore in der USC etwa 450000 Jahre Alt waren und von mindestens drei verschiedenen Spezies erbaut wurden. Aus den Buildern wurden die Builder-Rassen.
    Die Erfindung des RIFT-Antriebes und die Konsolidierung der Fraktionen zur United Solar Confederation (USC) beendete die Zweite Expansion.

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